
Wir sind gut, wenn auch langsam, durch Cornish gekommen. Von Tintagel ging es über Tiverton nach Withereage, wo wir Tom Staniford trafen. Er ist ein Mitglied des britischen Radteams bei den Paralympics. Bald kamen auch Jorrin und Ian nach. Wir fuhren einige Kilometer mit Tom und seiner Freundin. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon 100 km geschafft. Leider war es aber auch schon 17 Uhr und wir hatten noch 65 km vor uns, das würde bei der Geschwindigkeit sicher noch 5 Stunden dauern. Das Navi lenkte uns ständig von den Landstraßen weg, was uns wieder mal unheimlich viel Zeit kostete. Wir einigten uns auf einen Kompromiss zwischen Navi und Landkarte um optimal voranzukommen und trotzdem die Landschaft genießen zu können.
Um 21 Uhr wurde es dunkel und wir mussten immer noch 26 km fahren. Im Dunkeln kam mir der Weg endlos vor. Wir blieben in der Gruppe und warnten Autos per Lichtzeichen. Um halb elf war ich völlig am Ende. Ich hatte einfach keine Energie mehr, mein Mund war trocken. Das waren keine guten Bedingungen eine unbekannte Straße zu befahren, nachdem man schon 11 Stunden unterwegs war. Mir war schlecht und mein Herz brannte von dem Energydrink. Ich hatte das Bedürfnis mich einfach nur auf die Straße zu legen und nicht mehr aufzustehen.
Wir sahen Glastonbury von weitem und wussten es könne nicht mehr weit sein bis nach Street. Nach weiteren schrecklichen 7 km kamen wir bei der Jugendherberge an. Es war 23 Uhr und Deuan kam raus um uns zu begrüßen. Wir waren alle nicht mehr sehr begeisterungsfähig und wollten nur noch duschen, essen und dann schlafen gehen. Ich viel ins Bett, das Deuan mir gemacht hatte, musste aber nach 10 Minuten schon wieder aufstehen um zu Abend zu essen. Ian und Deuan hatten Nudeln, Reis und Sauce gemacht, dazu gab es Tee. Ich konnte meine Gabel kaum noch richtig festhalten. Diesen Tag werde ich nie vergessen! 11 Stunden nur auf dem Fahrrad, 170 km Natur pur aber definitiv nichts für Zartbesaitete.

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