Jetzt erzähle ich von meiner Reise von Toyama, an der Küste des Japanischen Meeres, nach Noda, in der Nähe von Tokio. Die Strecke betrug ungefähr 380 km und ich habe vier Tage gebraucht, um von der Küste über die nördlichen Japanischen Alpen aufs Festland zurück zu kommen. Als ich in Toyama startete, hatte es in der Nacht zuvor ziemlich stark geregnet und am Morgen noch genieselt. Ich nutzte die Zeit, die mir dadurch fürs Fahren verloren ging, um am Bahnhof ins Internet zu gehen und um etwas zu trinken zu besorgen. Als ich um 10 Uhr wieder zum Zelt zurückkehrte, war das Nieseln wieder zu einem starken Regen geworden. Ich packte meine Sachen und zog meine Regenkleidung an, die mich zumindest eine Weile trocken hielt. Die Straße, die aus Toyama führt, war sehr stark befahren und der Regen machte es auch nicht besser. Ich musste auf der Fahrbahn fahren, der Radweg war zu oft unterbrochen und teilweise zu steil. Die R8 wurde dann ruhiger und wandelte sich in eine schöne Straße am Meer. (siehe Foto).

Nach 30 km hat es endlich aufgehört zu regnen und ich konnte die steilen Anstiege und die kurvigen Abfahrten durch Tunnel und entlang der eindrucksvollen Küste richtig genießen. Ich hielt oft an um Videos und Fotos zu machen. Ich konnte nun mit dem Kamikaze (heiliger Wind) im Rücken fahren. Auf geraden Strecken habe ich sogar 40 km/h geschafft, was sehr gut war, da ich mir das Ziel gesetzt hatte, so viele Kilometer wie möglich an diesem Tag zu schaffen. Ich kam nach Joetsu, was immer noch an der Küste liegt, aber nach 120 km in sechs Stunden brauchte ich endlich ein Bad und etwas zu essen. Die Hideki Familie (siehe Bild) ließ mich ihr Bad benutzen, nachdem sie mir erklärt hatten, dass das öffentliche Bad für ein paar Wochen geschlossen sei und das in der Stadt unverschämt teuer. Sie gaben mir auch etwas zum Mittagessen mit und wir unterhielten uns eine Weile.

Am nächsten Tag nahm ich die R253, die mich in die Berge führte und dann die R17, die ich fast für die gesamte Strecke nach Tokio nutzen konnte. Die R253 war nichts für Zartbesaitete. Es gab viele steile Anstiege, es kamen viele LKWs und dazu gab es keinen Radweg. Die Straße muss bis ca. 1000 m über den Meeresspiegel ansteigen und der Tunnel vor Minamiounuma (was für ein Name…) bot mir einen wirklich atemberaubenden Blick ins Tal. Das versprach mir auch eine rasante Abfahrt - genau was ich jetzt brauchte! (siehe Bild) Im Adrenalinrausch sauste ich den Berg hinab und überholte hier und da mal das ein oder andere Auto. In Minamiounuma angekommen, baute ich mein Zelt bei einem Fluss auf, in dem ich auch meine Klamotten waschen konnte. Dann nahm ich ein bat, aß Abendbrot und ging um 22 Uhr völlig erschöpft schlafen.
Der nächste Tag war extrem anstrengend. Ich fuhr die R17 entlang, genau durch eines der Skigebiete Japans in 2000 m Höhe. Die Orte, die ich durchquerte, wirkten wie Geisterstädte mit riesigen, leeren Hotels, geschlossenen Gaststätten und mit Bli ck auf die Skilifte und die schönen, wenn auch grünen Pisten. Diese Orte erwachen nur im Winter, im Sommer findet man hier nur ein paar Wanderer. Ich fuhr durch richtig enge und rutschige Tunnel und entschied mich in der Mitte meiner Spur zu fahren, sodass die LKWs mich nicht überholen konnten. Das schien mir zu gefährlich wegen des entgegenkommenden Verkehrs. Es war als würde ich mit dem Fahrrad durch einen Fluss fahren, so viel Wasser kam durch den Tunnel geschossen und die schlechte Beleuchtung half auch nicht. Ich war froh den letzten Tunnel bewältigt zu haben. Der Blick ins Tal von Numata deutete darauf hin, dass das Gebirge bald zu E nde ging. Diese Abfahrt war die längste der gesamten Reise, es ging 20 km nur bergab bis ins Tal. Ich kam gut voran und nahm die R354 nach Isesaki. Schnell fand ich einen Platz für mein Zelt. Heute gab es kein Bad, nur Abendbrot und dann ins Bett. Am nächsten Morgen fühlte ich mich richtig dreckig vom Vortag, packte aber schnell meine Sachen – das letzte Stück nach Noda stand mir bevor. Das war der SCHLIMMSTE Tag der ganzen Reise. Manche Autos schienen mich völlig übersehen zu haben und überholten mich mit 25 cm Sicherheitsabstand. An der Ampel hatte ich sie an dann wieder eingeholt. Ich stand dort wild gestikulierend und verfluchte sie auf Englisch. Ich weiß nicht ob es was genützt hat, aber ich habe meine Meinung geäußert. Die Radwege konnte ich fast gar nicht nutzen, das lag wohl an ihrem raffinierten Design ;) (siehe Bild).

Heute bin ich 80 km gefahren und kam um 16 Uhr in N oda an. Ich war so erleichtert als ich endlich mein Zelt aufbauen konnte und in ein großes öffentliches Bad einkehren konnte. Dort gab es viele verschiedene Bäder und Saunen für nur 550 Yen. Ich habe mir dann noch etwas zu essen gekauft und bin auch bald tief und fest eingeschlafe n – kein Wunder, nachdem ich in vier Tagen fast 400 km gefahren bin. Ich werde die nächsten Tage mit Training und Erholung verbringen. Ich werde noch ein bisschen mehr Fisch essen, um noch Gewicht zuzulegen (ich wiege nur noch 71 kg). Ich bin so froh, dass ich diese Reise unbeschadet überstanden habe, meine vielen Gebete in den Tempeln haben etwas genüt zt. Ich fühle mich jetzt spirituell beflügelt und bin voller Energie, trotz des „geringen“ Gewichtsverlusts. Ich kann es kaum erwarten wieder nach Hause, in den Schoß meiner Lieben zu kommen und meine weiteren Ziele zu verwirklichen.
Es werden noch ein oder zwei zusammenfassende Beiträge kommen, bevor meine 1000 Miles Challenge zu Ende geht. Ich bin jetzt 1630 km (1012 Meilen) geradelt, es werden wohl noch ein paar dazu kommen, wenn ich die Umgebung vor Ort erkunde.
Nach 30 km hat es endlich aufgehört zu regnen und ich konnte die steilen Anstiege und die kurvigen Abfahrten durch Tunnel und entlang der eindrucksvollen Küste richtig genießen. Ich hielt oft an um Videos und Fotos zu machen. Ich konnte nun mit dem Kamikaze (heiliger Wind) im Rücken fahren. Auf geraden Strecken habe ich sogar 40 km/h geschafft, was sehr gut war, da ich mir das Ziel gesetzt hatte, so viele Kilometer wie möglich an diesem Tag zu schaffen. Ich kam nach Joetsu, was immer noch an der Küste liegt, aber nach 120 km in sechs Stunden brauchte ich endlich ein Bad und etwas zu essen. Die Hideki Familie (siehe Bild) ließ mich ihr Bad benutzen, nachdem sie mir erklärt hatten, dass das öffentliche Bad für ein paar Wochen geschlossen sei und das in der Stadt unverschämt teuer. Sie gaben mir auch etwas zum Mittagessen mit und wir unterhielten uns eine Weile.
Am nächsten Tag nahm ich die R253, die mich in die Berge führte und dann die R17, die ich fast für die gesamte Strecke nach Tokio nutzen konnte. Die R253 war nichts für Zartbesaitete. Es gab viele steile Anstiege, es kamen viele LKWs und dazu gab es keinen Radweg. Die Straße muss bis ca. 1000 m über den Meeresspiegel ansteigen und der Tunnel vor Minamiounuma (was für ein Name…) bot mir einen wirklich atemberaubenden Blick ins Tal. Das versprach mir auch eine rasante Abfahrt - genau was ich jetzt brauchte! (siehe Bild) Im Adrenalinrausch sauste ich den Berg hinab und überholte hier und da mal das ein oder andere Auto. In Minamiounuma angekommen, baute ich mein Zelt bei einem Fluss auf, in dem ich auch meine Klamotten waschen konnte. Dann nahm ich ein bat, aß Abendbrot und ging um 22 Uhr völlig erschöpft schlafen.
Der nächste Tag war extrem anstrengend. Ich fuhr die R17 entlang, genau durch eines der Skigebiete Japans in 2000 m Höhe. Die Orte, die ich durchquerte, wirkten wie Geisterstädte mit riesigen, leeren Hotels, geschlossenen Gaststätten und mit Bli ck auf die Skilifte und die schönen, wenn auch grünen Pisten. Diese Orte erwachen nur im Winter, im Sommer findet man hier nur ein paar Wanderer. Ich fuhr durch richtig enge und rutschige Tunnel und entschied mich in der Mitte meiner Spur zu fahren, sodass die LKWs mich nicht überholen konnten. Das schien mir zu gefährlich wegen des entgegenkommenden Verkehrs. Es war als würde ich mit dem Fahrrad durch einen Fluss fahren, so viel Wasser kam durch den Tunnel geschossen und die schlechte Beleuchtung half auch nicht. Ich war froh den letzten Tunnel bewältigt zu haben. Der Blick ins Tal von Numata deutete darauf hin, dass das Gebirge bald zu E nde ging. Diese Abfahrt war die längste der gesamten Reise, es ging 20 km nur bergab bis ins Tal. Ich kam gut voran und nahm die R354 nach Isesaki. Schnell fand ich einen Platz für mein Zelt. Heute gab es kein Bad, nur Abendbrot und dann ins Bett. Am nächsten Morgen fühlte ich mich richtig dreckig vom Vortag, packte aber schnell meine Sachen – das letzte Stück nach Noda stand mir bevor. Das war der SCHLIMMSTE Tag der ganzen Reise. Manche Autos schienen mich völlig übersehen zu haben und überholten mich mit 25 cm Sicherheitsabstand. An der Ampel hatte ich sie an dann wieder eingeholt. Ich stand dort wild gestikulierend und verfluchte sie auf Englisch. Ich weiß nicht ob es was genützt hat, aber ich habe meine Meinung geäußert. Die Radwege konnte ich fast gar nicht nutzen, das lag wohl an ihrem raffinierten Design ;) (siehe Bild).
Heute bin ich 80 km gefahren und kam um 16 Uhr in N oda an. Ich war so erleichtert als ich endlich mein Zelt aufbauen konnte und in ein großes öffentliches Bad einkehren konnte. Dort gab es viele verschiedene Bäder und Saunen für nur 550 Yen. Ich habe mir dann noch etwas zu essen gekauft und bin auch bald tief und fest eingeschlafe n – kein Wunder, nachdem ich in vier Tagen fast 400 km gefahren bin. Ich werde die nächsten Tage mit Training und Erholung verbringen. Ich werde noch ein bisschen mehr Fisch essen, um noch Gewicht zuzulegen (ich wiege nur noch 71 kg). Ich bin so froh, dass ich diese Reise unbeschadet überstanden habe, meine vielen Gebete in den Tempeln haben etwas genüt zt. Ich fühle mich jetzt spirituell beflügelt und bin voller Energie, trotz des „geringen“ Gewichtsverlusts. Ich kann es kaum erwarten wieder nach Hause, in den Schoß meiner Lieben zu kommen und meine weiteren Ziele zu verwirklichen.
Es werden noch ein oder zwei zusammenfassende Beiträge kommen, bevor meine 1000 Miles Challenge zu Ende geht. Ich bin jetzt 1630 km (1012 Meilen) geradelt, es werden wohl noch ein paar dazu kommen, wenn ich die Umgebung vor Ort erkunde.
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