Nach einem leichten Frühstück bin ich in den Takayama Park gefahren um dort die Takayama-jo Ruinen (Burg Takayama) zu finden. Der Park ist sehr groß und sich selbst überlassen. Er beherbergt zahllose Singvögel und bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Japanischen Alpen (Bild links). Die Ruinen waren eine ziemliche Enttäuschung, weil sie nur in Form von Holz auf dem Boden angedeutet sind.
Zum Mittag bin ich dann in eine Nudelbar eingekehrt. Was mir dort allerdings als vegetarische Nudelsuppe angeboten wurde, war einfach abscheulich! Ich habe das Gesicht verzogen beim Anblick meiner halbleeren Schale und habe versucht klarzumachen, dass ich dafür nicht den vollen Preis zahlen würde. Ist es denn meine Schuld, dass das einzige Gemüse, das sie da hatten, gefrorene Bambusstreifen waren? Nein.
Ich holte meine Sachen aus der Tempel-Jugendherberge und beschloss ein paar Kilometer auf der R41 zu fahren, und dort nach einem Platz für mein Zelt zu suchen. Ich kam zu einem entlegenen Feld und hielt. Nachdem ich meine Sachen abgeladen habe, und dann nach einem Supermarkt in der Nähe suchte, musste ich feststellen, dass ich einen Platten hatte. Das heißt, ich musste mein Fahrrad zurück schieben, um den Reifen zu wechseln und den Schlauch zu reparieren. Der Reifen war nach zwei Wochen schon ziemlich abgefahren und so war es definitiv ein Sicherheitsrisiko damit weiterzufahren. Ein Anwohner musste mich gesehen haben. Er kam, um mir mit einer Luftpumpe auszuhelfen, was leider nicht funktionierte. Ich fragte ihn, ob ich denn auf diesem Feld bleiben könnte. Er sagte nein und wies mich auf einen schöneren Platz ganz in der Nähe hin. Er hat mich hingefahren. Es war ein schöner Fleck mitten im Wald. Ich hatte fließendes Wasser, eine Toilette und die vielen Bäume ganz für mich allein. Ein bisschen Angst hatte ich, das muss ich zugeben. Da waren gruselige Gräber und musste plötzlich an Filme wie „The Blair Witch Project“ denken, als die Sonne langsam unterging und ich mich ganz allein in der Wildnis befand… In Japan gibt es noch Bären und die sollen auch schon in Menschensiedlungen vorgedrungen sein. Mit einem beschützenden Kreis, den ich um mein Zelt und mein Fahrrad gezogen hatte, und bewaffnet mit meinem Küchenmesser, habe ich angefangen mir etwas zu essen zu machen – im Zelt. Dann habe ich mir gesagt, dass ich den besten und friedlichsten Schlaf meines Lebens haben würde und erholt und fröhlich am nächsten Morgen aufwachen würde. Es hat geklappt… Puh!
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