Oli weckte uns um 6.30 Uhr. Wir hatten weitestgehend alles für die Abfahrt am Abend zuvor vorbereitet. Nun musste alles andere schnell gehen: Zelte und Grill abbauen, Frühstück, Zähne putzen, das Auto beladen. Das alles dauerte bis 9 Uhr. Dann mussten wir noch 35 € für die Übernachtung bezahlen. Damian reiste von seinem Hotel eigenständig ab.

Die ersten Kilometer fuhren wir durch beeindruckende Landschaft den Gospel Pass hinauf nach Hay-on-Wye. Der Weg bergauf war ganz schön anstrengend. Flora und Fauna veränderten sich schnell während wir weiter hinauffuhren. Am Anfang blüte noch alles in Hülle und Fülle und zum Schluss gab es nur noch kleine Bergblümchen. Überall waren Schafe! Wir konnten unsere tollen Kameras von Acton Cameras leider nicht benutzen um das alles festzuhalten – die Batterien waren leer. Zwischendurch hatte Jorrin einen Platten und benötigte ganze 35 Minuten (!!) um den Reifen zu reparieren. Es hätte nur 5 Minuten gedauert einen neuen Schlauch einzusetzen.
Wir kamen also eine halbe Stunde später oben an. An der Spitze fühlte es sich an als würde man vom Himmel aus die Erde betrachten. Wir atmeten noch einmal tief durch und dann kam die Abfahrt! 65 km/h Spitzengeschwindigkeit. Deuan wurde direkt übermütig. Es ist schon eine riskante Strecke mit Steinen, Sand, scharfen Kurven und Gegenverkehr. Aber Deuans Erfahrung und Intuition brachten ihn diesmal sich nach unten.
Als wir in Hay-on-Wye ankamen trafen wir Ian. Wir aßen frisches Obst und leckeren Kuchen (Geheimtipp von Deuan) und tranken Tee. Es ging weiter. In Wem trafen wir Ian erneut. Einige Kilometer zuvor hatte es zu regnen begonnen und wir waren nass bis auf die Knochen. Wir zogen uns regensichere Kleidung an und aßen zur Stärkung ein paar Nüsse.

Es waren immer noch 50 km bis Peckforton, wo wir übernachten wollten. Wir ließen die Berge hinter uns, es ging auf gerader Strecke weiter. Der Regen wurde stärker und wir bildeten unsere „Kettengang“, fuhren also alle dicht hintereinander. Dadurch kamen wir super voran. Wir sahen wie sich ein anderer Radfahrer näherte und erkannten, dass es Damian war, der mit seinem Rad einige Probleme hatte. Wir drosselten das Tempo um ihm eine Chance zu geben uns einzuholen. Er konnte leider nicht ganz mithalten, weil er seine schwere Tasche am Rad hatte. Kilometer um Kilometer zog an uns vorbei und plötzlich waren es schon über 30 in einer Stunde. Das trotz der widrigen Bedingungen. Peckforton rückte immer näher und wir konnten es kaum erwarten. Im Peckforton Castle gab es alles, was unser Herz in dem Moment begehrte: eine Dusche, Abendessen und ein Bett. Jorrin hatte uns diese Übernachtung organisiert. Das Personal war sehr freundlich und es gab alle erdenklichen Extras für uns. Zum Abendessen gab es ein nettes 2-Gänge-Menü. Danach rief ich Pam an und ging dann zu Bett.

450 km bin ich in den letzten Tagen gefahren. Übrigens: mein iPhone hat einen Sturz ins Wasser überlebt und sich nach 2 Tagen schon wieder regeneriert.
Zitate und Fakten:
„Lasst uns eine Kettengang bilden“ – alle fahren in einer Reihe hintereinander um den Windschatten des Vordermanns optimal zu nutzen, der erste Platz in der Reihe wird stetig getauscht und die anderen halten sich warm und sparen Energie.
„Warum draftest du nicht?“ Dirk und Oli zu Damian. Beim Draften beugt man den Oberkörper während der Fahrt nach vorne um möglichst wenig Luftwiderstand zu erzeugen.
„Möchte jemand etwas „Magic“?“ – Spitzname für uns eren Sport-Energy-Drink
„Warn mich vor den verd***ten Schlaglöchern!“ Oli zu Damian. Oli fuhr ganz hinten und konnte deshalb die Straßenschäden nicht rechtzeitig erkennen.
„Schlagloch, Auto, Schaf, Huckel…“ Damian nach Olis Au fforderung.
Karte Jorrin und Navi Damian haben sich geeinigt uns gemeinsam in die Irre zu führen.
„Ist es noch weit? Wie viele Kilometer müssen wir noch? Sind wir bald da?“ Dirk…
„Geradeaus, ähm… nein, hier müssen wir links… n ein, warte. Gerade aus…“ Unser großartiges Navi.
„WIE WEIT IST ES NOCH?“ Dirk…
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