Irgendwann konnten wir uns gar nicht mehr auf die Landschaft konzentrieren, wir ersehnten einfach nur noch das Ende des Tages. Der Fokus rückte auf die effektivste Fahrweise, in kürzester Zeit möglichst viele Kilometer zu schaffen. Ich versuchte bei jeder Gelegenheit durch Draften den Luftwiderstand so gering wie möglich zu halten und an Geschwindigkeit zuzulegen. Mit einer guten Aerodynamik kommt man teilweise voran ohne zu treten, idealer Weise fährt man dann hinter jemandem, der aufrecht sitzt und sich dann einen abstrampelt. ;) Aber es geht hier auch nicht darum, wer der Schnellste ist, sondern, dass wir im Team von A nach B kommen, ohne dass jemand vor Erschöpfung umfällt oder sich verletzt. Während der Touren verbesserte ich meine eigene Aerodynamik, zumal unser „Roadtrain“ meist von einem der besser trainierten Fahrer angeführt wurde.
Okay, wo war ich? Ach ja, wir aßen also Frühstück in unserem großartigen Hotel. Wir machten noch ein paar Fotos mit einem der Chefs des Hotels und dann ging es wieder auf die Straße. Es ging so ziemlich konstant geradeaus mit nur leichten Steigungen. Wir fuhren vorbei an Northwich, Warrington, Bolton und Blackburn. Leider waren die Straßen auf der Strecke ständig voll, das war ziemlich nervtötend. Dann kamen wir in die Gegend von Bowland Forrest. Die Landschaft veränderte sich schlagartig. Von Bäumen und Gebüsch zu NICHTS, außer ein paar kleinen Blumen und ein bisschen Berggras. Wir mussten einen steilen Pass hinauf nach Lancaster und hatten ständig Wind von vorn. Egal wohin man sich drehte, der Wind blies einem immer ins Gesicht. Für jeden Pedalentritt warf uns der Wind wieder einen halben zurück.

In Lancaster angekommen waren es noch verbleibende 20 km bis zu unserer Herberge in Arnside. Es war die Hölle und wir alle hofften, die Jugendherberge würde nach jeder Kurve wie von Zauberhand plötzlich auftauchen… was nicht passierte. Bis um 19.30 waren wir unterwegs. Das war das beste Hostel auf der ganzen Reise bisher. Das Abendessen dort war wirklich sehr gut. Es gab Pasta mit scharfer Sauce und Thunfisch und dazu ein kaltes Getränk.
Wir sprachen darüber nun doch einen Ruhetag einzulegen. Das heißt wir mussten allen Jugendherbergen die wir gebucht hatten, bescheid sagen, dass wir später kommen würden. Leider konnten wir niemanden erreichen und so verwarfen wir die Idee wieder. Es sollte weitergehen, aber nicht für mich. Ian und ich tauschten Plätze, sodass ich einen Tag für den Van und die Kameras zuständig war. Bis 1 Uhr morgens habe ich noch am Blog geschrieben und ging dann in unser 5-Mann-Zimmer… (Hatte ich schon erwähnt, dass man von diesen Proteindrinks ganz schreckliche Blähungen bekommt?) … Ähm… Bis zum nächsten Mal!
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